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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Werkstattkosten



Nighthawk167
27.05.11, 10:23
Hallo,

ich war die Woche bei meiner (mittlerweile ehemaligen) Opel Werkstatt. Aufgabe war das Zerlegen von 2 Achsschenkel (also Nabe und Radlager auspressen). Teile waren bereits ausgebaut, ging also wirklich nur ums Zerlegen.

Gestern hole ich die Teile wieder ab. Da sagt mir die nette Dame hinterm Tresen, dass mich der Spaß 38€ kostet. ich war in dem Moment leicht geschockt. Ich empfinde das als ziemlich viel. Der Werkstattmeister meinte dann, dass das noch günstig ist und auch deutlich mehr sein kann.

Wie seht ihr das? Geht der Preis in Ordnung?
Wer soll denn ne richtige Reparatur bezahlen, wenn so etwas so viel Geld kostet?
Irgendwann sollen die Radlager auch wieder rein, dann werde ich wohl mal zu einer freien Werkstatt fahren. Mal schauen, was die haben wollen...

Ronson001
27.05.11, 10:31
gibts sicherlich woanders günstiger, aber ansonsten überrascht mich das nicht und für mein empfinden ein "normal hoher" werkstattpreis.
werkstätten sind eben mafiosis.

alexausgoch
27.05.11, 10:47
Ich frage vorher immer nach..Ich habe fürs alte Radlager auspressen plus neue (abgedrehte)Naben/Lager inkl. wieder zusammenbauen 5 Euro in die Kaffeekasse getan und fertig.Für das Geld würde ich es nichtmal selber machen :) ..Bei solchen Sachen würde ich Immer in Kleineren MarkenoffenenWerkstätten nachfragen..Und nicht bei F.o.h

Nighthawk167
27.05.11, 11:00
Ich hab mir grad mal die Radnaben beguckt und festgestellt, dass in beiden zwei ziemlich tiefe Kerben drin sind wo das Radlager normalerweise drauf sitzt. das ist nicht sonderlich gut, oder?

Insomaniac
27.05.11, 12:15
Du bezahlst 38€ und beschwerst dich manchmal versteh ich die Welt nicht.

Was erwartets du das die nur auf dich warten und es deswegen weil du es bist für 5€ in die Kaffee kasse machen. Wenn sie das für jeden dahergelaufenen machen dann kann er seinen laden gleich zu sperren.
Ich schätze mal das der Stunden lohn für Mechanik in der Werkstatt bei ca 80€ liegt und für deine Arbeit war er warscheinlich ca ne halbe stunde beschäftigt also biste mit deinen 38€ doch gut dabei.

Ich seh des jeden tag wie selbst bei uns (FZG der Luxusklasse) andere Werkstätten oder Kunden anrufen oder hier stehen und i welche auskünfte oder so wollen dann bist am tag locker ne stunde mit denen beschäftigt des ist eine Stunde in der du nichts verdienst und das jeden tag dann rechen das mal aus. Und wenn dan noch jemand kommt und mal schnell iwas gemacht haben will geht noch ma ne halbe stunde drauf und dafür gehen dann 5€ in die Kaffee kasse da kann ich dann gleich den Schlüssel rum drehen.

Ich versteh nicht das es in der heutigen Zeit nicht eingesehen wird das man i wie Geld verdienen muss den da hängen auch Exsistenzen dran von den Leuten die dort arbeiten und zuhause ne Familie zu ernähren haben.

Villt verstehst was ich mein.

MFG

Zero
27.05.11, 12:44
Die frage ist 38€ mit oder ohne Rechnung, wobei selbst 38€ ohne Rechnung ok wären! (für einen FOH!)

Die Kerben kommen vom runterflexen der alten Lageringe die auf der Radnabe verbleiben das man das 100% sauber runterbekomm ist Glückssache, je nachdem wie tief die da eingeflext haben ist das kein Problem! Wenn die Kerbe tiefer wie 1mm ist dann würde ich mir sorgen machen und evtl mal beschweren bei der Werkstatt

Nighthawk167
27.05.11, 14:52
also das so etwas nicht für 5€ zu machen ist, ist schon klar und habe ich auch nicht erwartet. und dass die Leute für ihre Arbeit bezahlt werden müssen, ist auch klar. Ich gehöre auch nicht zu den Leuten, die alles geschenkt haben wollen. Ich zahle auch mal für eine Sache mehr, wenn ich der Meinung bin, dass der Preis zu niedrig ist.

Aber wenn eine Werkstatt einen "einfachen" Mechaniker für 80€/h verkauft, dann ist das aus meiner Sicht zu viel. Bei uns in der Firma bekommt man dafür einen Ingenieur. (klar, jetzt kommt wieder so Argumente wie Werkstatt, Werkzeug etc. kosten auch Geld. schon klar).

Ich mein, die Werkstätten müssen sich dann echt nicht wundern, dass viele ihre Sachen schwarz machen lassen oder selber am Auto "rumpfuschen".

blobberio
27.05.11, 16:59
wieso hast du denn nicht ganz einfach vorher gefragt was die Arbeit kostet? Dann hättest du dein Zeug wieder packen können und woanders hingehen. Im Nachhinein beschweren, dass die Werkstatt ja ach so teuer ist (ein Vertragshändler kostet nunmal mehr als ne freie Werkstatt, das ist ja allgemein bekannt) ist in dem Fall irgendwie ein bisschen lächerlich, sorry.

StarTrooper
27.05.11, 17:42
Also 38,- € sind doch bestens !!! Dafür würde hier in der Gegend nicht einer die Finger krumm machen. Das die Werkstätten knappe / mindestens 80,-€ für ne Mechanikerstunde verlangen MÜSSEN setzt sich aus vielen Dingen zusammen... was manchen nicht ganz klar sein wird.

In früheren Zeiten waren es

- Ein Chef, meist der Eigner selbst
- eine Buchhaltungskraft, meist des Chefs Tochter, Frau oder Teilzeitkraft
- Ein Meister, oder gar keiner, weil der Cheffe selbst einer war / ist
- einige Mechaniker
- evtl. eine Hilftskraft
- Die Werkstatt / Gebäude / Einrichtung / Werkzeug / Fuhrpark gehörte dem Werkstattbesitzer

Die Kalkulation beinhaltete sämtliche Unkosten und generieren daraus den Stundenpreis für den Kunden ....



HEUTE...

- Seniochef, zumeist als Consultant angestellt - um noch extra Kohle anzugreifen und in den Genuss von Dienstwagen zu kommen
- Juniorchef - will Rendite sehen und kassiert ab wo es geht, man will ja was geniessen ...
- mehrerer Buchhaltungskräfte - die deutsche Regulierungswut will ja für alles 5 Ausfertigungen ...
- mehrere Außendienstler - klaro, mit Top Gehalt / Provision / Dienstwagen, da lässt man sich nicht lumpen ...
- Verkaufsleiter - um die Bagage zu leiten ...
- mehrere Verkäufer - auch mit Dienstwagen, Provision, Grundgehalt ....
- Werkstattleiter - Theoretiker ... meist ohne Ahnung
- Werkstattmeister - Praktiker, die arme Sau ist aber der Depp für alles ...
- Mechaniker - Knechte die auf Zeit Teile tauschen müssen. Zumeist mit madiger Ausbildung...
- Mechatroniker - Einer der auch den Diagnisecomputer bedienen kann ...
- Kundenservicekraft - Schön den Kunden beseihern noch nen Sommer- / Ferien- / Winter- / Frühjahrs .. oder sonstwas-Check zu machen
- .....

Additionale Kosten:

- Gebäudemiete, geht schon mal auf 15.000 - 25.000 € im Monat
- Vorführwagenflotte
- Dienstwagenflotte der Verkäufer / Außendienstler / Chef / Juniorchef
- Werkzeug & Fuhrpark, alles geleased
(lässt sich mit beliebig vielen undefinierten Anstellungen fortsetzen)

So wurde aus einer heimeligen Mercedes-Werkstatt von vor 25 Jahren bei der mein Vater schon seinen Wagen kaufte & reparieren liess ein mit Konzernstrukturen durchsetzter Profitbetrieb.
Wer aufmerksam gelesen hat erkennt nun für was das durch den Mechaniker eingenommene Geld verwendet wird. Die Zahl der produzierenden Arbeitnehmer steht im krassen Mißverhältnis zum abgeschöpften Kapital... De facto arbeiten zwei / drei Mechaniker für einen Verkäufer samt Dienstwagen & Pfründen.

An meinem Arbeitsplatz verursachte ich im letzten Jahr mit zwei Kollegen einen Umsatz von 12 Millionen Euros !!!!! Was bleibt bei mir hängen?

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38,- € für die Kackarbeit? Da würd ich jederzeit wieder hingehen !!!!

Nighthawk167
27.05.11, 18:12
@blobberio
da hast du natürlich total recht. Ich hab die Sache einfach unterschätzt. Ich hab gedacht, so teuer wird das schon nicht sein. Das habe ich aber als Lehre für mich mitgenommen. Ich werde mir ab jetzt immer vorher einen Preis holen.

callonMe
27.05.11, 18:39
Der Preis ist okay. Ziehe mal die Steuer und alles ab. Einige würden dafür nicht arbeiten.

misterY
27.05.11, 22:57
Vor allem mit so einfacher Arbeit, für die es nur eine Presse braucht, kannst du zu jeder x-belibigen Bude gehen. Das kann eigentlich jeder. Das spart dann Geld. Hast du komplexere Sachen für die Diagnosegerät, Oszilloskop, Fachwissen und Erfahrung des Mechanikers wichtig sind, sollte man eher zum FOH oder so gehen.