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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : bremskraftverlust bei abs-regelungsvorgängen?



pocki
02.06.04, 02:00
mir ist nun in schon 2 fällen aufgefallen, daß während der regeleungsphase des abs die bremsleistung bei gleichbleibenden bremspedaldruck wesentlich schwächer ist als im normalfall.

ich erinnere mich zu diesem thema an den beitrag von einem corsafahrer, der gemeint habe, er könne plötzlich nicht mehr bremsen:
http://forum.corsa-tigra.de/viewtopic.php?p=153401&highlight=Bremsaussetzer#153401

nunja, da fuhr ich mit einer seite über einen nassen kanaldeckel und hatte den fuß vor, während und danach gleich weit auf der bremse. während ich das abs regeln gehört und gespürt habe, hat der corsa kaum gebremst, davor und danach aber doch merklich stärker. selbes gilt, wenn ich bei einer garageneinfahrt (geht steil bergab) über die regenrinne donnere, bei denen die räder wohl für ein paar cm sehr wenig grip haben. auch noch danach, solange das abs regelt und sich der reifen erfängt, ist die verzögerung wesentlich schlechter, als davor und danach - ohne daß ich den fuß vom oder tiefer ins bremspedal gebe.

gehört das so?! bei meinem astra g hat das nix an der verzögerung geändert, es sei denn alle 4 räder waren betroffen...

elprof3103
02.06.04, 07:07
Mir ist auch schon aufgefallen, dass beim C das ABS sehr träge regelt. Es dauert ziemlich lange bis es anspricht , dann öffnet es die Bremse fast ne halbe Umdrehung und dann blockiert das Rad wieder. Ich hatte beim Fahrsicherheitstraining im Ausweichtest ziemliche Probleme. Bin dann in die Werkstatt, da wurde das BCM getauscht - sollte angeblich die Ursache sein. Leider (oder zum Glück) bin ich seit dem noch in keine Situation gekommen, wo ich die Trägheit des ABS hätte bemerken können - oder es ist nun wirklich i.o.
Allerdings denke ich, dass das BCM bei dir als Ursache ausfällt, da du ja schon das aktuelle Modell fährst.
Bei deinen Erfahrungen wirds so sein:
Du hast auf dem Kanaldeckel (meinetwegen das linke Vorderrad) keine Haftung. Würdest du jetzt rechts voll verzögern, würde das Auto nach rechts weggehen. Um das zu verhindern regelt das ABS rechts genauso - vermindert also die Bremskraft.
Beim Astra war das vielleicht nicht so stark bemerkbar, weil die hinteren (Scheiben-)Bremsen stark genug waren, subjektiv die gleiche Bremsleistung beizubehalten.

Ansonsten fahr mal zum Händler und bemängle das Problem - hast ja schließlich noch Garantie.

CorsaC-Freak.0815
02.06.04, 13:02
BCM als Fehlerquelle kann ich mir kaum vorstellen, auch nicht bei dir, elprof3103 :shock:
Eher liegt es am Bremskraftverstärker bzw. am ABS-Modul oder auch am Zähler, das der nicht gescheit Signale bekommt :?
Konnte diesen Fehler bisher weder bei mir noch beim MJ04 meiner Freundin feststellen....hab allerdings bisher auch nicht darauf geachtet :roll:

elprof3103
02.06.04, 16:01
BCM als Fehlerquelle kann ich mir kaum vorstellen, auch nicht bei dir, elprof3103

Hatte ich mich damals auch gewundert, aber war ja glaub ich eh so was wie ein Rückruf wegen dem Teil. Ich hoffe die haben damals das Problem gelöst und nicht nur alles aufs BCM geschoben, weil das Fahrsicherheitstraining war in Bezug auf Ausweichen und Bremsen auf glattem Belag ziemlich beschi**en. Werd demnächst mal auf nem Feldweg ABS testen und nen Kumpel die Räder beobachten lassen. Zur Zeit ist aber so n Mistwetter :?

Reloaded
02.06.04, 17:26
Das ABS lässt sich leicht aus dem Konzept bringen. Du brauchst nur etwas schneller z.B. in eine Einfahrt einbiegen und dabei bremsen. Man kann auch auf Bodenwellen sehr schnell in den ABS-Regelbereich kommen. Oder auf etwas unebenen Parkplätzen.
Meiner Erfahrung nach ist das aber vollkommen normal.

Reloaded

pocki
03.06.04, 00:14
das abs sollte sich aber nicht aus dem konzept bringen lassen!! und wenn einmal ein rad bei einer bodenwelle oder einfahr kurz den bodenkontakt verliert, sollten die anderen immernoch gleich stark bremsen - oder noch stärker, um die fehlende bremsleistung des geregelten rades zu kompensieren. oder erwarte ich da jetzt zuviel?

elprof3103
03.06.04, 07:00
das abs sollte sich aber nicht aus dem konzept bringen lassen!! und wenn einmal ein rad bei einer bodenwelle oder einfahr kurz den bodenkontakt verliert, sollten die anderen immernoch gleich stark bremsen - oder noch stärker, um die fehlende bremsleistung des geregelten rades zu kompensieren. oder erwarte ich da jetzt zuviel?

Wenn das so wäre, würde es jedes mal zum Dreher kommen, wenn du rechts und links auf unterschiedlich glatten Belägen bremst. Die Bremswirkung muss beidseitig gleich bleiben, damit's weiter geradeaus geht. ESP/DSC bremst einzelne oder mehrere Räder stärker ab, damit du in kritischen Situationen besser um die Kurve kommst. Also sozusagen ein kontrollierter Dreher im Ansatz :wink: .

troesler
03.06.04, 08:01
@Pocki
Du erwartest zuviel.
Fahr mal mit nem ABS-gebremsten Fahrzeug auf einen Schotterweg und mach dort eine Vollbremsung.
Die Verzögerung ist je nach Beschaffenheit des Schotters gleich null.
Das ist auch der Grund warum Du bei einem Rallyefahrzeug nie ein ABS sehen wirst.

Ist systembedingt.

Archi
03.06.04, 08:20
@ troesler:

..oder abschaltbares ABS in Rallyefahrzeugen!

Lopo
03.06.04, 10:45
@Pocki
Du erwartest zuviel.
Fahr mal mit nem ABS-gebremsten Fahrzeug auf einen Schotterweg und mach dort eine Vollbremsung.
Die Verzögerung ist je nach Beschaffenheit des Schotters gleich null.
Das ist auch der Grund warum Du bei einem Rallyefahrzeug nie ein ABS sehen wirst.

Ist systembedingt.

Da sieht man ja auch einen Nachteil eines ABS Systems, weil das ABS die Bremskraft soweit runterdrehen muß um zu verhindern das die Räder blockieren. Deshalb wird der Bremsweg in einer sehr eng gefahrenen Kurve bei eine Vollbremsung auch länger als auf einer geraden

pocki
03.06.04, 12:02
@elprof3103: sorry, das sehe ich aber nicht so. bei unterschiedlichen reibwerten auf den reifenseitien würde es zu einem dreher kommen können, jedenfalls ohne abs. mit abs ist dem aber normalerweise nicht so, und zwar nicht deswegen, weil das abs die bremsleistung der stärker haftenden reifen jender bremsleistung der schon früher im grenzbereich liegenden räder angleicht und draufhin auch stärker reduziert - sondern, weil sich alle räder noch drehen und neben der verzögerung auch noch in der laufrichtung mehr oder weniger stabil halten. macht man also mit abs eine vollbremsung auf zwei unterschiedlichen belegen, müßten beide radseiten für sich selber! volle bremsleistung bekommen, wenn ich auch fest draufsteige. dadurch kann sich der wagen leicht ein paar grade aus der bahn kriegen lassen, drehen sollte es sich aber keines falls. ganz leichtes korrigieren an der lenkung ist dabei akzeptabel.

@troesler: auf schotter geht mit abs echt nicht sonderlich viel; das ist ja auch schon lang bekannt und der kritikpunkt nummer eins rund um ein abs. mich hat aber bei meinem corsa nicht die bremsleistung mit abs allgemein, sondern nur in einem speziellen fall interessiert: nämlich warum subjektiv empfunden die bremskraft bei regeln eines oder zweier räder so nachlässt und wiederkommt, sobald die räder gleich gut haften wie die anderen.

@lopo: da bin ich mir nicht ganz sicher, ob man das so sagen kann. sicherlich optimal ist, auf gerader bahn zu bremsen. dennoch bin ich skeptisch, ob ein lenkmanöver (meinetwegen auch volleinschlag) den bremsweg maßgeblich verlängert. eigentlich kommts ja nur auf die haftwerte der räder an. die sollten in summe ja gleich bleiben, weil sich das gewicht des fahrzeugs ja nicht ändert, sondern in kurven nur anders auf die räder verteilt. gut, seitenführungskräfte sind dabei auch noch zu beachten, wodurch das verzögerungspotential leidet. doch macht das soo viel aus?

Archi
03.06.04, 13:51
Ohne ABS gehts in ner Kurve geradeaus in die Botanik.
Mit ABS verengt sich der Kurvenradius bei einer Vollbremsung mit abnehmender Geschwindigkeit. Habe ich mit nem Fiat Barcetta und mitm C ausgiebig getestet.

elprof3103
03.06.04, 14:14
@ Pocki:

Natürlich dreht sich nur das Fahrzeug ohne ABS, weil da die Seite mit besserer Haftung viel stärker verzögert als die mit weniger Haftung. Auf der glatten Seite hast du durch ABS eine bessere Bremswirkung, weil das Rad nicht rutscht, auf der weniger glatten Seite muss das ABS meiner Meinung nach auch nachregeln, weil du sonst bei extrem unterschiedlichen Belägen einen ähnlichen Effekt wie beim Auto ohne ABS bekämst. Ich kann mir nicht vorstellen, dass die Rotation der Räder das Fahrzeug so stark stabilisieren kann, dass ein Eingreifen auf dieser Seite nicht nötig ist. Dass auf dieser Seite etwas stärker verzögert wird als auf der glatten merkt man, wie du schon geschrieben hast, am leichten versetzen des Fahrzeuges, welches durch Gegenlenken aber leicht abgefangen werden kann.
Natürlich kann ich mit meiner Meinung auch falsch liegen, aber dann sag mir bitte wie das Fahrzeug sonst stabil gehalten wird :D

pocki
04.06.04, 14:20
ok ok, wir beide haben wohl das gleiche fahrtechniksicherheitstraining absolviert... :D
wahrscheinlich haben wir beide recht, es gelten sicherlich beide aspekte. dennoch bin ich halt der meinung, daß man das nicht sooo stark an der gesamtbremsverzögerung merken sollte (dürfte). sobald sich die gelegenheit bietet, werde ich das nochmals henauer ausprobieren - da bieten sich z.b. nasse straßenbahnschienen an...

troesler
07.06.04, 16:27
@archi
abschaltbares ABS findest Du aber nur in irgendwelchen Gruppe-G-Fahrzeugen (quasi serie), die das serienmäßig drin haben.
Ein für Rallye aufgebautes Fahrzeug wird keines drin haben - ist mir jedenfalls noch nicht untergekommen.

@pocki
Es ist ja so, daß bei einer ABS-Vollbremsung das Rad bis zum Stillstand abgebremst wird. Anschließend regelt das ABS den Bremsdruck runter, bis das Rad wieder dreht und dann wieder hoch bis Stillstand und so weiter . . .
Das kann je nach Fahrbahnbeschaffenheit (Nässe, Schotter, Schnee) bis zum völligen lösen des Bremsdrucks gehen - und dann bremst es halt fast gar ned.

Ausprobieren geht am besten im Winter. Such dir ne Stelle, bei der Du mit einer Fahrbahnseite im Schnee bist und mit der andren Seite auf dem Asphalt - Du wirst sehen, daß Du fast keine Verzögerung hast.

Aber für den Ottonormalverbraucher ist der Aspekt der Lenkbarkeit beim Bremsen wichtiger, als evtl. 5 Meter weniger Bremsweg.

Gruß
troesler 8)

Archi
07.06.04, 21:50
Also ein Gruppe G Corsa ist doch nicht mehr quasi Serie. Mein Nachbar fährt Gruppe G mit einem Suzuki Swift GTI. Total zerrupft. Nichts mehr im Innenraum. Nur 2 Schalensitze und ein Käfig.

troesler
08.06.04, 19:11
@Archi
Frag deinen Nachbar mal, es müsste entweder Gruppe F oder H sein.

Gruppe G darf nicht ausgeräumt sein.
Kleiner Auszug vom Redglement:
Die Fahrzeuge müssen, außer wenn es für einzelne Bauteile im Reglement anders bestimmt wird, in serienmäßigen Zustand sein, d.h. wie sie vom Herstellerwerk in Übereinstimmung mit der Allgemeinen Betriebserlaubnis geliefert werden.

Gruß
troesler 8)

Archi
08.06.04, 20:54
Auweia, sorrysorrysorry, Gruppe F natürlich. :oops: :oops: :oops: