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Thema: K- und W-Werte beim Tacho bzw. was muss man beim Tachotausch beachten

  1. #1
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    Avatar von Iceman
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    Post K- und W-Werte beim Tacho bzw. was muss man beim Tachotausch beachten

    Das Original kommt von little-blue, damit sollten eigendlich alle Fragen geklärt sein, von wegen Austausch eines Tachos, neuer Tacho mit DZM, Wellentacho und elektronischer Tacho, etc.


    Zitat Zitat von little-blue Beitrag anzeigen
    Der Wert auf dem Tacho muss nicht der alte sein. Die elektrischen Geber (WSFG im Getriebe, sowohl der Runde, als auch der Eckige und ABS) laufen alle mit 15 IMPs. Somit ist der dynamische Reifenumfang ausschlaggebend. Die Zuordnung dazu steht im Umrüstkatalog, aber hier nochmals zusammengefasst:

    Der statische Zustand geht von einem Runden Reifen aus. Beim dynamischen Umfang (udyn) ist berücksichtigt, dass der Reifen unter dem Gewicht des Fahrzeugs noch etwas eingedrückt wird. Deshalb ist der dynamische Umfang immer geringer als der statische. Siehe auch folgende Tabelle:




    Die Tachos die im Corsa, Tigra und Combo verbaut wurden, können für einen bestimmten Bereich von udyn genutzt werden. Das geht aus der folgenden Tabelle hervor:





    Daraus läßt sich ableiten, dass ich die Tachos fast universell in jedem Corsa, Tigra, Combo verbauen kann, solange die Reifengröße sich mit der geforderten udyn deckt. Dazu noch folgende Übersicht:





    Bei mechanischen Tachos werden die Signale immer über das gleiche Wellenrad und die selbe Tachowelle transportiert. Diese ist bei allen Fahrzeugen identisch. Genauso verhält es sich mit den elektrischen Tachos. Hier geben die verbauten Wegstreckenfrequenzgeber (einmal Eckig, einmal Rund) und auch das ABS 15 IMPs ab.

    Bedeutet, dass die Tachos zwar leicht unterschiedliche Werte anzeigen, jedoch innerhalb des zulässigen Bereichs und nicht alzu Different.

    Die Signalquellen für Tacho und DZM sind jeweils andere. Ich kann also sowohl den 17 251 als auch den 16 676 verbauen, ohne das davon der DZM beeiflusst wird. Der Drehzahlmesser wird vom Kurbelwellen oder Nockenwellensensor angetrieben. Verbaust man einen DZM aus einem 3 Zylinder in einem Vierzylindermotor dann zeigt der DZM zu wenig an. Verbaut man einen 4 Zylinder DZM im Dreizylinder, zeigt er viel zu viel an (Das sind praktische Erfahrungswerte, denn ich habe von 3 Zylinder auf 4 Zylinder umgerüstet) Der DZM ist somit völlig unabhängig vom Tacho. Es gibt DZM für 4 Zylinder, 3 Zylinder und Diesel. Darauf sollte man achten.

    Habe bei mir nen Drehzahlmesser aus einem 4 Zylinder und den Tacho aus einem 3 Zylinder, zeigen beide bei meinem X14XE korrekt an.

    little-blue

    Desweiteren noch ein paar allgemeine Hinweise zu Tachos:

    Zitat Zitat von little-blue
    § 57 Geschwindigkeitsmeßgerät und Wegstreckenzähler
    (1) Kraftfahrzeuge müssen mit einem im unmittelbaren Sichtfeld des Fahrzeugführers liegenden Geschwindigkeitsmeßgerät ausgerüstet sein. …

    (2) … . Das Geschwindigkeitsmeßgerät muß den im Anhang zu dieser Vorschrift genannten Bestimmungen entsprechen.

    (3) Das Geschwindigkeitsmeßgerät darf mit einem Wegstreckenzähler verbunden sein, der die zurückgelegte Strecke in Kilometern anzeigt. Die vom Wegstreckenzähler angezeigte Wegstrecke darf von der tatsächlich zurückgelegten Wegstrecke ± 4 vom Hundert abweichen.

    RICHTLINIE DES RATES
    vom 26. Juni 1975
    zur Angleichung der Rechtsvorschriften der Mitgliedstaaten über den Rückwärtsgang und das Geschwindigkeitsmeßgerät in Kraftfahrzeugen
    75/443/EWG, ECE-R39, zuletzt geändert durch Richtlinie 97/39/EG/EC

    Da die Richtlinie etwas umfassender ist, hier nur einige Auszüge:

    4.1. … der Anzeigewert muß sowohl bei Tag als auch bei Nacht eindeutig erkennbar sein.

    Der Anzeigebereich muß so groß sein, daß er die vom Fahrzeughersteller angegebene Höchstgeschwindigkeit des Fahrzeugtyps enthält.

    4.3.5. Das Fahrzeug wird bei folgenden drei Geschwindigkeiten geprüft:
    40 km/h, 80 km/h sowie 120 km/h oder 80 % der vom Hersteller angegebenen Höchstgeschwindigkeit, wenn diese weniger als 150 km/h beträgt.

    4.4. Die angezeigte Geschwindigkeit darf nie unter der tatsächlichen Geschwindigkeit liegen. Bei den unter 4.3.5 angegebenen Geschwindigkeiten sowie bei den Zwischenwerten muß zwischen der vom Geschwindigkeitsmesser angezeigten Geschwindigkeit V1 und der tatsächlichen Geschwindigkeit V2 folgende Beziehung bestehen:

    0 ≤ V1-V2 ≤ V2/10 + 4km/h

    Kommentierung:
    1. Ein Geschwindigkeitsmesser muss grundsätzlich vorhanden sein.
    2. Der Geschwindigkeitsmesser muss sich im Sichtbereich des Fahrers befinden.
    3. Der Geschwindigkeitsmesser muss bei Tag und Nacht ablesbar sein (Beleuchtung)
    4. Der Geschwindigkeitsmesser darf nie weniger anzeigen als die tatsächlich gefahrene Geschwindigkeit.
    5. Bei nicht verbundenem Geschwindigkeitsmesser und Wegstreckenzähler darf der Geschwindigkeitsmesser grundsätzlich maximal 10% der tatsächlichen Geschwindigkeit zzgl. 4 km/h vorgehen. Für den Wegstreckenzähler gelten dann keine Vorgaben, er kann also theoretisch nach dem Mond gehen.
    6. Ist der Geschwindigkeitsmesser mit einem Wegstreckenzähler verbunden, so darf die Abweichung des Wegstreckenzähler +-4 % von der tatsächlichen Strecke betragen.
    -> Da diese Abweichung indirekt auch für den Geschwindigkeitsmesser gilt darf dieser nur eine Abweichung von +4% aufweisen, da er nie weniger als die tatsächliche Geschwindigkeit anzeigen darf. Im Umkehrschluss darf auch der Wegstreckenzähler nie weniger als die tatsächlich gefahrene Strecke anzeigen und eine maximale Abweichung von 4% aufweisen.

    Quellen:
    http://www.stvzo.de
    http://europa.eu.int/eur-lex/de/consleg/pdf/1975/de_1975L0443_do_001.pdf
    http://www.kba.de/Abt4_neu/pruefberichte/75_443.pdf

    Die Berechnung:
    Um die Berechnung zu erleichtern, welche Rad-Reifen-Tacho-Kombination funktioniert, habe ich eine Tabelle verlinkt, in der alle mir spontan eingefallenen Rad-Reifenkombinationen enthalten sind. Hier ist lediglich der K- oder W-Wert einzutragen und man kann feststellen ob eine Tachoangleichung erforderlich ist. Weiteres in der Legende am Ende der Tabelle.

    http://www.corsa-tigra.de/downloads.php?do=file&id=102

    little-blue

  2. #2
    Senior VIP (Spender)
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    Avatar von TBX
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    ich hab da noch ne nette zusammenfassung:
    im prinzip gibt es 2 sorten tachos, mechanische und elektrische.
    dann natürlich mit oder ohne drehzahlmesser.
    und die mit dzm sind entweder für diesel-, 3- oder 4-zylinder-motoren. und als ob das nicht noch genug wäre, die dzm tachos gibts sowohl bis 200 als auch 220 kmh.
    mechanische werden durch eine tachowelle angetrieben, elektrische über einen impulsgeber.
    unterscheiden lassen sie sich ganz einfach: zum einen durch den wegstreckenwert, bei mechanischen steht ein W-, bei elektrischen ein K-wert unter dem kilometerzähler. außerdem sind die skalen anders: die mechanischen beginnen bei 20 und haben eine gleichmäßige skaleneinteilung, die elektrischen beginnen bei 0 und die skala wird enger.
    ich versuch mal zusammenzuzählen:
    a - ohne dzm mechanisch (1150)
    b - ohne dzm elektrisch (16676)
    c - mit dzm 4 zylinder bis 200 mechanisch (1150)
    d - mit dzm 4 zylinder bis 200 elektrisch (16676)
    e - mit dzm 4 zylinder bis 220 mechanisch (1134), gsi
    f - mit dzm 4 zylinder bis 220 mechanisch (1121), tigra
    g - mit dzm 4 zylinder bis 220 elektrisch (...), tigra
    h - mit dzm 4 zylinder bis 220 elektrisch (...)
    i - mit dzm 3 zylinder bis 200 elektrisch (16676)
    j - mit dzm diesel bis 200 mechanisch (1150)
    k - mit dzm diesel bis 200 elektrisch (16676)

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