Erklärung der Kompressionsprüfung

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Shaft

Re: Erklärung der Kompressionsprüfung

Beitrag von Shaft »

Wenn ich das jetzt hier richtig in Erinnerung habe, dann sind die X16XE's öl-durstiger als die X14XE's. Mein X14XE braucht auch so gut wie kein Öl.
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little_tigi
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Re: Erklärung der Kompressionsprüfung

Beitrag von little_tigi »

Jetzt lasst doch mal die Diskussionen pber Ölverbrauch. Das kommt auf den jeweiligen Motor & alle möglichen Sachen an, z.B. wie er eingefahren wurde etc. Es hat auch nichts mit dem Hubraum zu tun! Außerdem gehörts hier net hin - ich weiß, ich habs auch gemacht oben, aber das nimmt langsam überhand!

Nochma kurz: 1l auf 1000km ist eine allgemein gültige Angabe und ist nicht nur bei Opel so! Auch wenns net bei jedem in der Betriebsanleitung steht.

Also bei dem Kompressionstest kannst de die Lambda-Sonde drin lassen und das Relais musst du auch net ziehen. Also dann will ich ma: :wink:

- Motor betriebswarm (weil die Kompression hier am besten ist - logisch oder?) - wenn nicht möglich, is der Wert ca. 1-2 bar geringer als normal
- Zündkerzen raus
- Zündspule lahm legen, d.h. Stecker ziehen, dass kein Zündfunke mehr kommt
- Pumpensicherung ziehen (alternativ dazu Relais oder Kabel direkt an Pumpe)
- Handbremse anziehen und Gang raus
- Motor kurz durchdrehen lassen, damit Verbrennungsrückstände aus em Motor kommen
- Kompressionstest durchführen und fertig

Bei der Prüfung muss jeder Zylinder ca. 5-10mal (~4 Sek.) durchdrehen, wobei jeder Zylinder die gleiche Anzahl an Drehungen machen muss!!! Des weiteren muss die Drosselklappe voll geöffnet sein. Der Unterschied zwischen den Zylindern darf max. 1 bar betragen.

Hoffe, ich hab alles geschrieben und nix vergessen. Nach den genauen Werten für die Kompression schau ich jetzt nochma und häng sie dann unten an.

EDIT:

Genaue Daten aus dem TIS (X14XE & X16XE):

Kompressionsdruck: 17 bar
Druckverlust: max. 25% / Zylinder
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tgr850

Re: Erklärung der Kompressionsprüfung

Beitrag von tgr850 »

Servus

Danke für die detailierte Beschreibung. War aber nicht nötig - habe inzwischen an so vielen Autos, Motorrädern und Flugzeugen geschraubt, daß ich das mit geschlossenen Augen und einer Hand auf dem Rücken gefesselt mache :wink:
Danke trotzdem - seid ein hilfsbereiter Haufen.
Mir kam es halt nur darauf an, was beim Tigra abzuklemmen ist.

Wir haben heute mal die Kompression getestet. Na ja, das Ende vom Lied: Mein Kumpel verkloppt die Karre innerhalb der nächsten Wochen und nicht erst nächsten Sommer, wie geplant.

Die Zylinder 1 - 3 hatten prima Werte von 14 - 14,5 bar, allerdings hatte die Nummer 4 nicht mal EIN BAR!!!!!!!! Die Ventile oder Nocken könnens nicht sein, weil das Stethoskop von dort nichts Komisches verlauten läßt. Würde sich schließlich auch "empfindlich" auf die anderen Zylinder auswirken. Allerdings klingt der Zylinder etwas schleifend klingelnd. Zwar noch recht leise, aber da drinnnen muß ein gutes Gemetzel stattgefunden haben - Dietzenbach-Kolbenring-Massaker!!!

Mein Kumpel hat nichtmal nen großartigen Leistungsabfall oder eine merkliche Änderung des Ansprechverhaltens bemerkt!!! Einziger Kommentar war: "Na ja, er zieht wirklich etwas schlechter als früher" Ahhhhhhhh!

Aber um euch aufzuheitern: Er hat also mit drei Zylindern vor knapp ner Woche einen Bekannten in seinem 318i verblasen! :D
Wobei ich sagen muß, daß er zur Fraktion Ich-fahre-Golf-kaufe-mir-nen-BMW-und-bin-ein-Weltklassefahrer gehört. Fakt ist: Wenn ich ihn fahren sehe, rollen sich mir die Fußnägel auf. Das hat ein Golf, aber kein BMW verdient. Stellt euch mal sein Gesicht vor, wenn wir ihm das unter die Nase reiben! :twisted:

Aber zurück zu den Mängeln, die ich noch gefunden habe:
Soviel zur Aussage von meinem Kumpel: "Der ist dicht!"

1. Er jagt Öl durch den 4. Zylinder
2. Simmerring an der Schubstange für das Getriebe undicht (da ist alles naß)
3. Dichtung zwischen Getriebe und Block fängt an zu nässen
4. Dichtung der Abdeckplatte unten am Getriebe ist undicht (Ist das die Ölwanne? Ist gesichert mit ca. 10- 14 Schrauben)

Dazu kommt:

5. Mitteltopf durchgegammelt (Das Rohr vom Kat schwingt nur noch locker darin rum)
6. Rostansatz an den Federauflagen an der Hinterachse (Hätte mich auch gewundert eine Opel ohne Rost zu sehen/ maximal zwei Jahre, und die sind ab)
7. Rost an den Unterbodennähten und Hinterachsnähten (Kein Flugrost oder normaler Rostansatz, den jeder Wagen hat)

Zusammenfassend kann ich nur sagen, daß wir die Karre noch abdichten werden und einen neuen Topf von Schrott drandengeln und dann ab dafür.

Ihr seid doch Tigra-Fans: Hat einer Interesse? Ist der 1,6er, EZ 1995, ca. 140.000km .....
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little_tigi
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Re: Erklärung der Kompressionsprüfung

Beitrag von little_tigi »

Alles klar, hab auch nicht gedacht, dass du ne Anleitung brauchst. Aber da iwr das grad gemacht hatten, hab ich meinen Zettel gezückt und einfach drauf los getippt. Wozu hab ich das denn auf der Arbiet so sauber ausgearbeitet? :lol:

Habt ihr auch ma ne Druckverlustprüfung gemacht? Weil wenn, dann muss das da ja extreme Klumpen drin gegeben haben. Aber wenn der kaum nen Leistungsverlust hatte, is das auch komisch.

Ma was andres. Hab gesehen du kommst aus Langen. Hast du zufällig nen Druckverlusttester daheim? Ich bräuchte nömlich einen und weiß net von wo ich den bekomm. Weil der XE vom Kumpel müsst ma getestet werden im Winter, weil der Öl im Ansaugkrümmer hat! Aber bist du vll. öfters an der Hanauer? Der BMW kommt mir nämlich bekannt vor! :wink:
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tgr850

Re: Erklärung der Kompressionsprüfung

Beitrag von tgr850 »

Hast schon recht, ich bin schon manchmal auf der Hanauer, aber nicht mit dem Fünfer. Gebe zu, der sieht aus wie viele Standardgetunte. Im Moment ist er auch weder angemeldet noch im Betrieb logischerweise. Ist Bestandteil für mein "Geheimprojekt", das hoffentlich in ein bis zwei Jahren abgeschlossen ist. Hängt bei Studenten immer ein Bißchen von der der Finanzsituation ab. Parallel muß ich schließlich noch meinen Nutzwagen (den 3er) und ein Motorrad versorgen. Momentan steht der 5er in ner Halle in Hamburg.

Aber zu deiner Frage: Nein, habe keinen Druckverlustprüfer. Vor allem, weil ich beim Motor eines PKW nicht viel davon halte. Außerdem habe ich bis jetzt nur Druckverlustprüfer fürs Kühlsystem gesehen. Macht auch meiner Meinung nach nur da Sinn aus folgenden Gründen:

Beim Kompressionstest weißt du meistens schon, ob der Block Druck verliert (auf jeden Fall schonmal der Zylinder). Ein Drückverlustprüfer am Kühlsystem sagt dir nur, ob dieses dicht ist, und keine Luft entweicht (logisch/ also eine Art Kompressionstest für Kühlsystem oder Klima). Schließt du einen an einen Zylinder an, so kann dir die Anzeige nur sagen, ob der Druck, den du in den Block pumpst entweicht. Das hilft dir nicht wirklich weiter, weil du das Leck dadurch nicht findest.
Sind z.B. die Kolbenringe defekt, hast du schonmal Überdruck im Kurbelgehäuse. Der ist aber dann recht gering, weil die Luft ja am defekten Kolben vorbeiströmt, und auf diese Weise der Druckunterschied zwischen Kurbelgehäuse und Brennraum nur minimal ist. Sollte der Motorblock jetzt an irgendeiner Dichtung, Zuleitung, Flansch,.... undicht sein, wird dir das meißtens durch austretende Flüssigkeit signalisiert. Auch Risse würden so erkennbar.
Es gibt dennoch zwei recht simple Möglichkeiten, den Motorblock zu testen:
1. Besorg dir ein Mechanikerstethoskop (mit Metallrohr am Ende/ keine Membran, wie beim Arzt), laß den Motor laufen und horche alle Kanten, Dichtungen, Schrauben, Schläuche,.... ab. Sollte irgendwo Druck entweichen, oder auch nur z.B. ein Kurbelwellenlager etwas schleifen, wirst du das hören!!!!
2. Empfehle ich nicht!!!! Nimm den Kerzenschachtadapter eines Kompressionstesters, verbinde ihn mit einem Kompressor und pumpe Druck in den Block. (Es empfiehlt sich, die anderen Kerzen drin zu haben, weil du dann hörst, ob der Druck vom Testzylinder über das Kurbelgehäuse und den anderen Zylinder und über den Kerzenschacht wieder raus entweicht - Bei defekten Lagern und Ringen -->Supergau)
Allerdings gibt es ein großes Problem dabei: Pumpst du Pressluft in den Brennraum, mußt du den Motor irgendwie am drehen hindern, weil er andernfalls losschnurren kann (Wenn die anderen Kerzen drinne sind und du den Kompressionsdruck übersteigst ganz besonders) An einem Zylinder ohne Kompression geht das gut, wenn die anderen Kerzen draußen sind und du den Druck langsam erhöhst. Auf diese Weise stellst du langsam einen Druckausgleich zischen Kurbelgehäuse und den anderen Zylindern, die noch dicht sind her, und sie blockieren sich gegenseitig. Allerdings läßt sich das nicht wirklich bewerkstelligen, weil jeder Kompressor, den ich bis jetzt gesehen habe recht fix üblen Druck aufbaut. Außerdem setzt du von vornhinein auf Undichtigkeiten des Motors, wenn du das machst.
Eine andere Variante, den Motor zu halten wäre einen Gang einzulegen und die Handbremse fest anziehen. Allerdings hast du dann wieder das Problem von recht heftigen Drehmomenten im Antriebsstrang, was auch nicht gerade gesund ist.
Kleines Beispiel: Habe am Flugplatz Egelsbach bei Röder an Cessnas geschraubt. Als wir Pressluft in die Brennkammer gepumpt haben, um kombiniert Dichtigkeit und Kompression zu testen (alle anderen Kerzen waren nicht drin), hat dieser eine Zylinder mit Druck ausgereicht, um die Luftschraube in einen ordentlichen Ventilator zu verwandeln, wenn sie keiner vorher festgehalten hat!!!!!

Laß es also am Besten sein, mit Dichtigkeitsprüfungen am Motor. Sowas macht nur Sinn, wenn du einen Motor grundüberholst und hinterher mit Kriechmittel befüllst.
Beschränke dich darauf, zu schauen, ob er irgendwo raussuppt und höre ihn gründlich ab. Mit etwas Übung und Erfahrung kannst du danach auf jeden Fall jedes Schleifen und jede nicht normale Flüssigkeits- oder Luftströmung raushören.
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tgr850

Re: Erklärung der Kompressionsprüfung

Beitrag von tgr850 »

Noch ein Anhang zu meinem "Roman" von eben:
Wenn dein Kumpel Öl im Ansaugkrümmer hat, überprüft mal die Kurbelgehäuseentlüftung und den Unterdruckschlauch zum Ansaugtrakt hin: Wenn im Kurbelgehäuse Überdruck herrscht, kann es passieren, das Öl dorthin hoch gepresst wird (Auch oft ein Zeichen für Probleme mit den Kolbenringen)
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little_tigi
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Re: Erklärung der Kompressionsprüfung

Beitrag von little_tigi »

Ja klar, das mit dem Überdruck haben wir auch schon vermutet und ich denk mir mal, dass es auch an den Kolbenringen liegt, aber:

Der Block ist komplett generalüberholt und er hat den von ner Firma gekauft (deshalb müsste er sogar Garantie haben, was sehr sehr gut ist). Also dann werde ich mal suchen und schaunen ob wir im Winter was raus bekommen.

Nochmal was zu dem Thema Druckverlust testen.

Also in jeder normalen Werkstatt wird nen Kompressionstest gemacht und sobald da was net stimmt, wird nen Druckverlusttest gemacht. Das is nen Gerät mit Manometer (Verlust von 100% - 0%) und wird ans Druckluftnetz angeschlossen. Im Prinzip gehtd as in etwa so wie die Kompressionsdruckprüfung - habe ich schon alles gemacht am Auto. Deshalb kann ich auch nur sagen, es geht, schadet nichts und hilft bei der Fehlersuche verdammt viel. Weil nicht nur durch die Kolbenringe kann der Druck entweichen! ;-)

Du merkst dann eben durch vorheriges Abschrauben von paar Sachen, obs die ZKD is, nen Ventil, oder sonst was. Also ich kann das schon weiterempfehlen. Aber naja, wenn du willst dann erklär ich dir das ma genauer!

Hmm - wenn dein 5er in ner Halle steht, dann stell ich mir aber die Frage woher der mir so bekannt vorkommt. Aber sag ma, mit was du immer an der Hanauer bist, vll. sagt mir das dann mehr! Vll. sieht man sich ja dann auch mal und dann kann man das Thema nochma vertiefen! :wink:

So long ...
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tgr850

Re: Erklärung der Kompressionsprüfung

Beitrag von tgr850 »

Mmmhhh. Klingt schon recht überzeugend. Ich kam bis jetzt halt immer so zurecht. Aber ich lasse mich gerne immer eines Besseren belehren. Man lernt ja gerne dazu.

Was die Hanauer betrifft: Wenn ich da bin, dann mit einem blauen AMG SLK.

Was den Fünfer betrifft: Schau mal auf http://www.huthmann-tuning.de vorbei. Da siehst du genau das Bild aus meinem Profil. Ist ne kleine Tuningschmiede in Bad Mergentheim nahe Würzburg. Das Bild ist deswegen drin, weil meiner hinterher viele Teile von denen haben wird. Meiner bekommt allerdings gerade ein schönes estorilblau-metallic verpasst. Jedenfalls geht's weiter, wenn Zeit habe, wieder hoch zu fahren.
Geheimprojekt deswegen, weil ich meine Freunde überraschen will. Die denken, ich hole mir erst nächstes Jahr nen neuen Wagen und fange dann mit dem Umbauen an. Die haben keine Ahnung, daß ich ihn schon habe. Na ja, und dann will ich halt die Bombe platzen lassen :D
Wird bestimmt lustig.

Mal schauen, wann ich wieder zur Hanauer komme dieses WE nicht, aber vielleicht nächstes. Halte mal nach nem roten Tigra Ausschau

Bis denne
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