Im Folgenden Fred werde ich über meine ganzen Umbauaktionen an meinem Tigra berichten.
Genauere Infos übers Fahrzeug findet ihr in der Garage.

Inhaltsverzeichnis:
1. Motorumbau zum "Ice Beast"

2. Winterumbauten 2012/13: Umgestaltung Innenraum, Irmscher Ledersitze mit Sitzheizung; elektrische&beheizte Spiegel; Frontsystem Helix RS6
3. Projekt CarHifi Reloaded!
4. The Cage!
5. Le Lenkrad!
6. Saisonabschluss 2013
7. Abgasanlage von DSOP
8. Ein bisschen Irmscher Carbon und Alcantara...
9. Winterzeugs 2014 / 2015: Drosselklappe, Batterie, Chrom & Politur
10. Saisonabschluss 2015
Motorumbau auf C20XE:
Ich hab mir gedacht nun endlich mal von meinem Motorumbau zu berichten.
Angefangen hat Alles vor mehr als 4 Jahren und ich hatte mit dem Umbau so ziemlich jedes Problem, was man sich vorstellen kann...


Besonders bedanken möchte ich mich bei meinem Club-Kollegen Flori, der mir für fast ein geschlagenes Drieviertel Jahr seine Werkstatt samt Bühne zur Verfügung gestellt hat.
Ein kurzer Überblick:
Es handelt sich um einen Umbau auf einen C20XE Motor mit 2.5 Motronik aus einem Astra F GSI Bj. 92.
Als Umbausatz kam einer von Speedperformance zum Einsatz.
Bremsanlage ist die bekannte 256x24mm mit gelochten und geschlitzten Sandtler-Bremsscheiben, sowie Ferrodo-Serienbelägen und komplett überholten Sätteln.
Als Kat kommt ein HJS 200 Zeller zum Einsatz und hinten gehts in einer Gr.A Anlage der Firma Novus aus Edelstahl nach draussen.
Derzeit bin ich dran hinten auch noch auf Scheibenbremse umzurüsten.
Als Fahrwerk habe ich ein K.A.W./Koni-Gewinde verbaut. Achslast vorne 920kg. Lieber zuviel als zu wenig.
Wie hats nun also begonnen:
Wie eine Serienmotorraum aussieht, braucht man ja im Grunde nicht zeigen...
Ich machs trotzdem.^^
So sahs also vorher aus...
Nachdem ich mir aus anfänglicher Dummheit einen kaputten Motor gekauft hatte, den ich einfach ungeöffnet mitgenommen hab, war ich beim nächsten Mal so schlau und hab mir ein Auto drumrum mit gekauft. Einen Astra F GSI mit 88.000km auf der Uhr und Unfallschaden:
Eigentlich ne einfache Sache könnte man denken...Ich bin das Auto sogar Probe gefahren und Alles schien tuti, kein Murren,kein Klackern...
Dem Astra ging es an den Kragen:
Und dann das:
Natürlich musste der Block kaputt sein...Klar muss man ja auch mit rechnen...Hinten rechts direkt nahe der Ölwanne hatte er einen Treffer, der notdürftig geflickt wurde. Die Ölpumpe war auch noch mit ner Blechschraube reingedreht.
Ob der Schaden vom Unfall stammte oder schon vorher da war, lies sich nicht klären...
Also was machen?
Nach langem Überlegen, ob man den vorhandenen Block reparieren sollte oder nicht, musste dann schließlich ein neuer unbeschädigter Block her.
Also ab zum Bekannten und ein entsprechendes Teil aus einem Calibra gemoppst.
Die folgende Vorgehensweise würde ich Niemandem empfehlen, aber ich habs trotzdem gemacht^^.
Im Grund hätte man jetzt das volle Programm fahren müssen...Abdrücken,neu Hohnen, Übermaßkolben, Vermessen, wuchten...Habe ich dann auch gemacht...es lief aber doch etwas anders...Dazu später mehr.
Der Zylinderkopf blieb erhalten. Es handelt sich um einen KS 700 Kopf.
Diesen habe ich vorab zum Motorenbauer gegeben, der ganze Arbeit geleistet hat.
Auf Schäden überprüft, plan geschliffen, Ventilsitze neu eingeschliffen, Ventilschaftdichtungen erneuert, Einlässe und Auslässe leicht bearbeitet.
Beim Block viel das ganze etwas anders aus.
Ich habe es nicht eingesehen, ein Innenleben aus einem 88.000km jungen Motor wegzuwerfen, nur weil der Block im Sack war. Ergo habe ich mich kurzum dafür entschieden, es zu wagen, das Innenleben in den neuen Block einzusetzen. Wir haben natürlich noch die alten Haupt- und Pleullager samt Schrauben gegen welchen von Glyco im Standardmaß getauscht. Die alten Lager waren zwar merklich in Ordnung (paar klein Kratzer...aber keine Riefen...) aber sicher ist sicher, dachten wir.
Wie gesagt, ich empfehle das niemandem, der sich nicht auskennt mit der Materie...Ich habe das nur gemacht, weil ich wusste, welche Laufleistung beide Blöcke hatten!
Die Quittung schien prompt zu kommen:
Nach dem ersten Motoreinbau lief der Haufen wie ne 1, mit Ohrenbetäubendem Lärm mangels Auspuffanlage...Leider stellte sich nach montiertem Auspuff ein mörderisches Klappern heraus! Diagnose: mangelnder Öldruck. Eine Messung ergaben magere 2,5 Bar beim Gas geben. Also Alles wieder raus und die Ölpumpe getauscht, da wir dachten, diese wäre hinüber...
Folglich wurde diese gegen eine nagelneue Pumpe getauscht. (ja diesen ganzen Quark wegen
verklemmten Regelkolben hatten wir auch probiert).
Also mit neuer Pumpe Alles wieder zusammen und rein damit.
Problem allerdings nicht gelöst. Alles war wie vorher...Nur mit neuer Ölpumpe...
Wir konnten uns nicht erklären, wohin der Öldruck verschwand.
Das war die erste große Krise, wo ich mir reiflich überlegt habe, was ich nun mache...Bei meinem ClubKollegen schwand auch die Lust...
Wir waren schon kurz davor, nen 300.000km Rumpf mit halbzerbröselten Lagerschalen reinzuhängen, damit der Haufen überhaupt irgendwie läuft. Ich war schon stinksauer auf meinen Bekannten, der mir den Block aus dem Calibra überlassen hatte...weil wir uns die Sache nur noch mit einem weiteren Riss irgendwo im Block erklären konnten...Irgendwo musste der Öldruck ja hin!? Also was war der Grund?
Gott sei Dank waren wir nicht so blöd und haben hingeschmissen...
Ich hab dann gesagt:"Block rauswerfen und ab zum Motorenonkel damit!"
Dieser stellte dann Unglaubliches fest:
Zur Erinnerung: Wir hatten die Lagerschalen alle gewechselt...Die ab Werk verbauten Lager auf der Kurbelwelle des 88.000km Motors waren ALLE Standardmaß, überall stand noch GM drauf...Es stand NIX weiter drauf, was auf ein Übermaß hingewiesen hätte...Allerdings hat ein Vermessen der Kurbelwelle was anderes ergeben. 2 der Lager waren doch tatsächlich KEIN Standardmaß.
Hier ging der also Öldruck flöten...Super...^^
Also doch fast das volle Programm:
Kurbelwelle wurde poliert, vermessen, gewuchtet und mit neuen PASSENDEN Lagern bestückt.
Einbauspiel der Kolben wurde gemessen und lag soweit im Soll...
Nachdem hier nochmal einiges an Geld reingeflossen ist, hab ich das Teil wieder abgeholt und der Motor wurde erneut zusammen gesetzt.
Hiernach lief nun soweit Alles zufriedenstellend.
Eigentlich wollte ich eine Kopfdichtung vom Z20LET verbauen...ist aber nur ne normale Elring geworden...
Kopfschrauben mussten logischerweise auch nochmal neu.
Ist schon ziemlich spannend, wenn man den Kopf draufschraubt und hofft, dass der Drehmomentschlüssel nicht durchdreht.

Also nun wieder Alles ins Auto:
Soweit erstmal zum eigentlichen Motorumbau.
Die ganzen Feinheiten wie Auspuff, Bremse, Servolenkung, Spritzwand werde ich später erklären.

Grüsse