Corsa-Tigra.de

An sich kenn ich die Theorie zum Fremdstarten zur Genüge, aber eine Sache ist mir nicht so recht klar:
kann viel schlimmes passieren, wenn ich den Motor vom Spenderfahrzeug beim anklemmen der Starthilfekabel laufen lasse? Ich meine so wie in dem Video bei [video=youtube;Hxqt_MA-Eyg]http://www.youtube.com/watch?v=Hxqt_MA-Eyg[/video]
bei 1:40 (bin sicher dass der Motor vom Spenderfahrzeug läuft da sich der Motorklang leicht ändert).

Da mein Auto, wie ich mal Starthilfe gab kaum mehr angesprungen ist (obwohl der Empfänger auch ein Kleinwagen war) und ich wenig Lust habe auch mit leerer Batterie dazustehen wenn die vom anderen Auto leergesaugt wurde (und dann beide nicht anspringen) hab ich mich immer gefragt, warum in keiner Anleitung steht dass das Spenderfahrzeug beim anklemmen laufen dürfte (oder def. nicht),

Das einzige Problem, das ich mir vorstellen kann ist dass die Batterie vom Empfängerfahrzeug soooo viel Strom aufnehmen könnte, dass die LiMa vom Spender durchbrennt, das Kabel zw. LiMa und Batterie verschmort oder so. Falls einer andere Ideen hat, in der Richtung Erfahrungen hat und sich einigermaßen auskennt oder sogar sicher was weiß; mich würds interressieren.

P.S. ich hab normale Starthilfekabel und aus dem Grund dieses 10A Zigarettenanzünderladekabel vom Aldi, falls einer meint ich sollte im Zweifelsfall halt sowas besorgen.

Ach ja, das Problem dass die LiMa durchbrennen könnte hätte ich ja auch wenn ich ein Auto mit tiefentladener Batterie anschiebe? Nur so aus Prinzip.



Nachtrag: Da gabs mal so nen Kommentar auf der Internetseite von der Zeit wie ich ihn lang gesucht habe; anscheinend ist es wirklich risikoarm dem Motor vom Spenderfahrzeug beim anklemmen schon laufenzulassen. Man sollte halt wegen drehenden Teilen und so aufpassen:
Batterieversagen: Lüftung als Spannungspuffer | ZEIT ONLINE

Nachtrag 2: Anscheinend sieht es sogar Mercedes Benz so, dass man beim anklemmen den Motor laufen lassen kann, und die sind ja gern mit Elektronik ziemlich vollgestopft: http://www.rosier.de/fileadmin/02_Werks ... tgeber.pdf (+ auf +, Spendermotor starten, - auf Masse, Empfänger starten). Irgendwie lustig, dass die davon ausgehen dass der Mercedes kaputt ist...

Nachtrag 3: Die GTÜ schreibt auch, dass der Motor vom Spenderfahrzeug beim anklemmen laufen darf/sollte: Starthilfe | GTÜ Gesellschaft für Technische Überwachung mbH

Nachtrag 4: Die Bild schreibt auch Motor vom Spender beim anklemmen laufen lassen (ich bin aber kein Fan von der Zeitung): Wenn die Batterie schlapp macht: Starthilfe leisten – so geht's - Auto-Service - Bild.de

Abend.

Die Lima vom Spender, sowie Kabel etc. werden nicht durchbrennen. Die maximale Stromabgabe der Lima ist begrenzt, bei vollem Abverlangen von Ladestrom läuft sie eben auf Volllast, das wars.

Das Problem ist eher, beim an- und abklemmen, dass Spannungsspitzen entstehen können. Du siehst das ja auch, beim anklemmen von Kabeln, Funkenbildung.
Dadurch gibts eben die Spitzen im Bordnetz. Bei schon laufendem Motor (und damit voll laufender Elektronik im Auto, Spannung an der Batterie vermutlich durch Lima erzeugte 13.8V anstatt um die 11.5V bei stehendem Motor) kann sich das eben sowohl beim Spender, als auch beim Empfänger auswirken.

Beim abklemmen, nach erfolgreicher Starthilfe, wird der Spendermotor laufen gelassen, um halbwegs stabile Spannungsverhältnisse zu garantieren. Gleichzeitig werden beim Empfänger starke Verbraucher eingeschaltet, als Filter für Spannungsspitzen beim abklemmen.

Das Problem einer tiefentladenen Batterie und dem Starten des Autos durch anschieben, liegt in der Fehlenden Erregerspannung in der Lichtmaschine.
Hier kann es wirklich zu einer Beschädigung des Lima Reglers kommen.

Laden per Zigianzünder ist übrigens murx - der ist dafür gar nicht ausgelegt.

Ich lass das Spenderfahrzeug immer laufen... Das mach ich schon 100 Jahre so... Eben weil ich keinen Bock hab, dass mir der Fremdstarter die Batterie leersaugt... Bei unterschiedlichsten Fabrikaten ist mir da noch nie was passiert...

Mein Beitrag war auch nur von theoretischer Natur!

Das ich das alles auch etwas lockerer angehe, streite ich nicht ab...

Gibts hier eigentlich jemand, der Starthilfekabel mit einer Neoprenisolierung benutzt? starthilfekabel sind meist mit PVC isoliert, das wird aber bei Kälte schnell steif und unflexibel. Hat zwar bei mir letzten Winter trotzdem geklappt, aber ich erwäge trotzdem die Anschaffung von was besserem (metallzangen, die bei Kälte nicht spröde werdem und falls es kältetauglicher ist Kabel mit Neoprensiolierung).
Schweißkabel sind oft mit Neopren ummantelt; das soll bei Kälte flexibler bleiben. Hat das hier mal jemand verglichen?
Mein eindruck ist manchmal, dass bei besseren Kabeln der Unterschied zwischen selber zusammenbauen und kaufen nicht so groß ist, und Starthilfekabel mit ner definitiven Neoprenisolierung sind eher selten.

Du brauchst die Kabel aber oft.

Also ich habe auch bloß 0815 Popel-Baumarktkabel und sind irgendwie immer steif. Egal ob Sommer oder Winter...Merke da keinen großen Unterschied.

Was mir so spontan einfällt, ist die Frage, ob sich ein solcher Mehrpreis (ich denke mal so Neoprenkabel werden teurer sein) überhaupt lohnt...

Wir hier in so nem Autoforum brauchen sowas ja schon oft...Und dafür reichten mir persönlich bisher immer die 0815 Baumarkt-Kabel...Klar schon die Dicken und nicht solche Klingeldrähte.

Gruß

"Klingeldrähte"

Ohman, nungut.


Bis grade wusste ich gar nicht, dass es noch flexiblere Starthilfekabel gibt. Interessant.

Kann da leider auch nix zu sagen, nur das ich hier nur dicke Kabel am Start habe (muss auch mal dicke Diesel bis 15l Hubraum anstarten ) und die lassen sich noch recht gut auf 20 bis 30cm Durchmesser zusammenrollen und auch noch gut handeln.

Allerdings scheint es auch bei den PVC Ummantelungen deutliche Unterschiede zu geben. Die billig Kabel sind dann bei kälte deutlich steifer, als die besseren. Zwischen 20°C und -15°C merk ich bei meinen nicht wirklich einen Unterschied in der Flexibilität.

Ich achte daher beim Kauf immer auf möglichst gute Polklemmen: stimmt da die Qualität, sollte auch vernünftiges Material in der Ummantelung verwendet worden sein.