Zieh den Hosenschritt aus den Kniekehlen, hör anständige Musik
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Das
Wacken Open Air (W:O:A) gilt als das größte
Metal-
Festival in Westeuropa, das jährlich mit inzwischen bis zu 60.000 Besuchern in
Wacken,
Schleswig-Holstein stattfindet.
Das Festival entstand
1990 und hatte Anfangs kaum 800 Besucher. Die auftretenden
Bands kamen alle aus Deutschland, in der Gruppe „Skyline“ spielte einer der Veranstalter selbst
Gitarre.
Heute kommen etwa ein Drittel der Besucher und der Großteil der Bands aus dem Ausland. Trotz der Größe des Festivals traten in der Vergangenheit keine relevanten Sicherheitsprobleme auf. Wie bei Festivals in dieser Größenordnung üblich geraten jedoch die hygienischen Verhältnisse, die Preise, die Ordner und Überfüllung in die Kritik.
So gut wie es eben auf einem Festival geht, wurden diese Punkte jedoch verbessert: So finden sich viele
mobile Toilettenkabinen auf dem gesamten Gelände, im Campingbereich auch Duschmöglichkeiten, wassergespülte
Toiletten, Trinkwassertanks und provisorische Lebensmittelläden.
Das Festival stellt innerhalb der Metalszene einen der Höhepunkte des Jahres dar. Wie geschätzt das Open Air wird, zeigt die Tatsache, dass bereits viele namhafte Bands, wie etwa
Saxon,
Grave Digger oder
Helloween vor Ort Live-
DVDs aufnahmen. Ferner begannen die
Böhsen Onkelz ihre Abschiedstournee mit einem extra langem Auftritt auf dem W:O:A 2004. Zu den Besuchern, welche als
VIP das Open Air besuchen, zählen stets auch viele Mitglieder von Bands, welche gar nicht auf dem aktuellen Festival spielen.
Fand das Festival ursprünglich nur an zwei Tagen statt, so finden die Auftritte heute von Donnerstag bis Samstag, also an drei Tagen, statt. Der Donnerstag etablierte sich als "Night to Remember", an ihm treten vornehmlich "klassische" Hardrock Bands auf, z. B. im Jahr 2006 die
Scorpions oder 2000 die Gruppe
Whitesnake. Darüber hinaus wird die Veranstaltung von einem reichhaltigen Rahmenprogramm begleitet, neben - für Musikfestivals obligatorischer - Händlermeile wird seit 2000 ein Biergarten betrieben, in welchem der Musikzug der Freiwilligen Feuerwehr Wacken das Festival eröffnet. Viele der Fans reisen zudem bereits einige Zeit vor dem Beginn der Veranstaltung an.´
1999 erschien zum zehnjährigen Jubiläum der
Dokumentarfilm „
Metalheads – Wacken Open Air – The Official Documentary“. Der Film illustriert den Aufbau, die Fans, die Crew und den Abbau des Festivals, wobei auch die Künstler zu Wort kommen. Im November 2005 erschien die Dokumentation „
Nordland“ zum 15jährigen Bestehen des Festivals. Humorvoll dagegen wird das Wacken Open Air im Buch „
Die Wahrheit über Wacken“ beleuchtet. Es stammt vom
Satiriker Till Burgwächter in Zusammenarbeit mit dem Comiczeichner Jan Oidium, der schon vorher das Open Air durch diverse Comics und direkt vor Ort unterstützte. Seriöser geht es im „W:O:A-Historybook“ zu, das die Geschichte des Open Airs bis 2005 in schriftlicher Form festhält. Eher scherzhaft erschien ferner auch ein „Metal-Kochbuch“, und der jährlich erscheinende
Wacken Metal Dream Girls-Kalender, dessen Models, unter denen auch Männer vertreten sind, online direkt von Metal-Fans gewählt werden. Der Kalender grenzt das Jahr allerdings nicht zwischen Januar und Dezember ein, sondern zwischen jeweils zwei Wacken Open Airs.
Um auch unbekannte Metalbands zu fördern, findet jährlich vielerorts das „Metal Battle“ statt, für das sich junge Bands bewerben können und zunächst in kleineren Clubs gegen andere lokale Bands musikalisch gegeneinander antreten. Die vom Publikum beliebtesten Bands erhalten die Chance, auf dem W:O:A erstmals vor einem großen Publikum zu spielen. Bereits etablierte Bands touren in den Wintermonaten dagegen mit der „W:O:A-Roadshow“ durch die Welt, um außerhalb des Festivals in normalen Konzerthallen aufzutreten.
Seit 2002 fährt ein Sonderzug, der sogenannte „Metal Train“, jeweils zu Festivalbeginn und -Ende von
Zürich über viele große Städte nach Wacken um weniger mobile Fans bei passendem Rahmenprogramm in das norddeutsche Dorf zu bringen. Seit 2005 wird auch das „Wacken Premium-
Pils“ angeboten, das aus der
bayerischen Maximilians
brauerei stammt. Kritiker betrachten all dies jedoch als „Geldmacherei“. Auf dem W:O:A 2006 wird dieses Bier wieder angeboten, aber von der Flensburger-Brauerei gebraut.
Im Jahr 2005 kam es zum ersten ernsthaft schwerwiegenden Zwischenfall, als ein stark alkoholisierter 37-jähriger Familienvater (Quelle siehe Polizeibericht in den Weblinks) rückwärts an die Seite eines
Rettungswagens prallte und sich sehr schwere Kopfverletzungen zuzog, denen er später im Krankenhaus erlag. Daraufhin haben die W:O:A-Organisatoren ein Spendenkonto und Benefizaktionen zur finanziellen Unterstützung der Familie des Unfallopfers organisiert.
Trivia
Weblinks