Ich möchte mit diesem Thread vor allem die Besitzer von älteren KW Gewindefahrwerken (nicht INOX Line) ansprechen, um auf mögliche Probleme aufmerksam zu machen und eventuell auch selber mehr zu erfahren.
Vorgeschichte:
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Tigra Modelljahr 2000 fast voll ausgestattet (wichtig wegen des Gewichts an der VA).
Vor genau 6 Jahren (Juli 2003) habe ich nach mehrfachem Hin- und Her mit irgendwelchen Federn/Stoßdämpfern ein KW Gewindefahrwerk einbauen lassen. Obwohl es damals seit kurzem die teureren Inox Fahrwerke gab, habe ich mich dennoch für die klassiche Variante 2 mit HA Höhenverstellung entschieden, also Messing/Feuerverzinkt/Koni Dämpfer. Es sind direkt neue Domlager verbaut worden plus eine Domstrebe und eine Querlenkerstrebe von Wichers(?!).
Da der Tigra mein erster Wagen überhaupt mit einem Sportfahrwerk ist, sind seit jeher jegliche Eindrücke als "neu" und als "ist so" hingenommen worden. So auch das Schlagen, Bollern und Durchschlagen bei etwas größeren Bodenunebenheiten, weil ist ja nunmal net mehr so der Komfort wie vorher.
Jahre und Kilometer streichen ins Land und möchte den Wagen eigentlich los werden, weil ich das harte Fahrwerk nicht mehr ab kann. Einfach alles nur Sch****! Blödes Tuning... Meine Einstellung bis vor kurzem.
Aktuell / April 2009 - 6 Jahre und ca. 80.000km später:
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Nachdem ich die Sommerfelgen montiert habe, waren meine Probleme da. Ein unruhiges Schlagen des Lenkrads und ein konstantes, starkes Ziehen nach links.
Auf zur Fehlersuche... das hat länger gedauert, ich war bei meinem Reifenhändler und in meiner Kfz Werkstatt, aber nie war etwas richtig auffallendes feststellbar... Forum durchforsten und mit einer langen Liste wieder in die Werkstatt. Nichts verschlissen alle Gelenke und Gummies top. Dann wurde es mehr oder weniger auf die bereits im Vorsommer benutzen Reifen geschoben und die Spureinstellung. Zu erwähnen wäre noch der Geselle meines Reifenhändlers, der bei der Probefahrt nach dem Überfahren einer Unebenheit nur meinte, "...boah, knallt das immer so? *entsetzt* Der schießt ja fast durch die Haube...". Er konnte die Mutter des Dämpfers per Hand nachziehen. Der Wagen fuhr direkt sanfter auf der Straße.
Vor zwei Wochen dann schaute ich mir nochmal die Dome im Motorraum an und siehe da, auf der rechten Seite ist das Gummi gerissen... Juhu, Fehler gefunden, auf zum Reifenhändler die hams mir bestätigt und einen Termin gemacht. Noch schnell neue Stützlagerteile bei Opel gekauft und gestern den Tigra weggebracht.
Heute dann der böse Anruf: "Du musst mal kommen, wir müssen dir was zeigen, wir haben die Ursache gefunden..." Ich also hin (das geht super so ohne Auto und einen starken Anflug eines Magen-Darm-Infekts:kotz

Der Geselle vom Reifenhändler hat mir das so erklärt, dass der Dämpfer eigentlich keine seiner Eigenschaften mehr nachgekommen ist, sondern die ganze Kraft von Federn, Stützlager und Karosserie aufgenommen wurde. Dadurch noch höherer Verschleiss, als zu erwarten gewesen ist und daher die gerissenen Gummies vom Stützlager. Dann habe ich den Preis für neue Dämperpratronen bekommen und musste erstmal schlucken. Ich habe dann aber den Auftrag zur Bestellung erteilt, weil Instandsetzung immer noch wirtschaftlicher ist, als Neukauf (inkl. Rattenschwanz: Einbau, Abnahme, Radkästen, etc...).
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+Weiterführende Ursache, falsche Federn?+
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Nachdem ich oben genannten Thread hier gelesen habe, musste ich direkt mal die aktuellen KW Gutachten mit meinem damals mitgelieferten Gutachten vergleichen.
Das Ergebnis sieht folgendermaßen aus:
Altes Gutachten Neues Gutachten
Typ ... 60 043 Typ ... 60 003
max. VA Last 780kg 805kg
max. HA Last 650kg 700kg
Bezeichnung
der Hauptfeder KW 50-140 KW 50-140
Anzahl Windungen 6 5,25
Es scheint so, als hat KW allgemein nachgebessert. So gesehen ist das genau die Thematik, weshalb R.Lewis bei KW Vorort neue Federn erhalten hat (damals noch auf Kulanz)
Nachtrag #1:
Ich habe gerade bei KW angerufen. Der Freundliche Mitarbeiter hat mir Thematik noch einmal kurz erklärt. Das Durchschlagen kommt von den Federn, nicht vom Dämpfer. Dieses tritt auch nur dann auf, wenn das Fahrwerk sehr hoch geschraubt ist, also die Feder schon stark zusammengedrückt ist. Er hat mir geraten, wenn ich das Problem umgehen möchte, solle ich meinen Reifenhändler neue Hauptfedern bestellen lassen, wenn eh die Patronen gewechselt werden müssen Die aktuellen Federn sind mittlerweile aus einem besseren Werkstoff gefertigt und besitzen eine höhere maximale Achslast bei weniger Windungen. Ich glaube, diese lasse ich dann direkt miteinbauen und werden meinen Wagen erstmal nicht verkaufen.
(Federn kämen im Endpreis ca. 65€/Stück)
Nachtrag #2:
Laut dem KW Mitarbeiter sind es Öldruckdämpfer, diese kommen nicht von alleine wieder raus, wenn man sie reingedrückt hat. Defekte sind nur auf Maschinen feststellbar, außer sie ölen sichtlich. Aber nach 80Tkm und 6 Jahren soll es sehr gut möglich sein, dass die Dämpfer platt sind, vor allem wenn die Stützlager durch sind.
Gibt es mehrere Leute, mit solchen oder ähnlichen Erfahrungen?
Können zu schwache Federn Defekte unterstützen?
Wäre schön, darüber zu lesen...
Schönen Tag Euch allen und weiterhin gute Fahrt,
Christoph