Lambda-Wert manipulieren zwecks Leistungsteigerung (v.T.!)

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Drake

Lambda-Wert manipulieren zwecks Leistungsteigerung (v.T.!)

Beitrag von Drake »

so, da im Elektronik-Forum eh nur Threads über LED-Quark und Unterboden-, Fussraum-, Tacho-, TID- und Einstiegs-Beleuchtungen stehen schreibe ich diese Frage mal hier rein:

Durch mein Suchen nach Turbo-Umbauten bin ich ja immer wieder am Überlegen wie ein Abmagern zu verhindern wäre. Um das zu messen bräuchte man entweder nen Tech2 oder nen Lambda-Messgerät. Und da kam mir dann folgende Idee:

Die Lambda-Sonde spuckt ja je nach Lambda-Wert eine Spannung zwischen 0V und 1V aus. Der beste Wirkungsgrad liegt bei 1,1. Dort gibt es auch die geringsten schädlichen Abgase. Daher fährt der Motor ja nur in der Warmlaufphase im Bereich 0,85-0,9. Bei ca. 0,85 liegt jedoch die beste Leistung des Motors, die Enthalpie des Gemischs ist maximal. Leider werden in dem Bereich jedoch aufgrund des Sauerstoff-Mangels viele CO und NOx-Abgase gebildet. Außerdem säuft der Motor mehr. Ein modernes Auto fährt also wahrscheinlich größtenteils mit Lambda=1,1 rum.
Wenn man jetzt ein Steuergerät bauen würde was zwischen Lambda-Sonde und ECU geschaltet wird und was einerseits den Wert messen würde und auf der anderen Seite einen Wert an die ECU weitergibt, könnte man die ECU gut manipulieren. Im normalen Betrieb reichen wir die Werte 1:1 weiter, so dass Benzinverbrauch und Abgasverhalten normal sind. Und wenn wir das kleine Quentchen mehr Leistung wollen spielt das Steuergerät der ECU einen Wert von z.B. 1,2 vor, was dazu führt das die ECU das Gemisch weiter anfettet bis es vom Steuergerät einen Wert von 1,1 erhält. Das Steuergerät wartet nämlich bis eine Anfettung auf 0,85 vorliegt und gibt dann 1,1 an die ECU weiter. Die ECU ist glücklich und glaubt alles sei paletti. Wenn wir wieder sparsam sein wollen kann das Steuergerät wieder 1:1 durchreichen und die ECU magert das Gemisch automatisch wieder ab.

Vorteile:
1) Etwas mehr Power auf Knopfdruck.
2) Bei einem Defekt kann das Steuergerät problemlos entfernt werden.
3) Durch die fette Verbrennung kann der Motor nicht so schnell überhitzen.

Nachteile:
1) Steuerbetrug wenn das Steuergerät genutzt wird.
2) wohl definitiv nicht eintragbar (aber wer soll das Ding finden...)
3) verbraucht mehr Benzin (nur bei Aktivierung!)

Probleme:
1) Merkt die ECU das die Lambda-Sonde verrückt spielt? Sind irgendwelche Plausiblitätsprüfungen vorgesehen oder reicht es im Fenster von 0V bis 1V zu bleiben?
2) Reicht der Regelbereich der ECU aus um das Gemisch wirklich signifikant anzufetten? Oder reichen die +20% die die ECU ev. daraufgeben kann nicht aus? (Könnte mit einer Anhebung des Benzindruck verbessert werden - normal korrigiert der Motor nach unten, weil er sonst zu fett läuft und bei Bedarf ist nach oben mehr Spielraum)
3) Klopfende Verbrennung? (sollte bei einem zu fetten Gemisch eher nicht der Fall sein, außerdem haben viele Motoren einen Klopfsensor)

Warum nicht mit einem erhöhten Benzindruck arbeiten:
1) Weil dann der Motor die ganze Zeit zu fett läuft und Schadstoffe in Mengen produziert
2) Weil der Benzindruckregler nicht einfach so ausgebaut werden kann
3) Weil die ECU versuchen würde die zu fette Verbrennung zu reduzieren da ja der Lambda-Wert korrekt die fette Verbrennung anzeigt. Man müsste den Bezindruck so weit erhöhen bis die ECU nicht weiter runterregeln kann.

Warum nicht ein anderes Kennfeld einspielen:
1) man braucht spezielle Hard- und Software.
2) hohes Risiko die ECU zu zerstören
3) nicht einfach ohne Hilfsmittel auszubauen (beim Steuergerät braucht man ja nur die Stecker wieder zusammenzustecken).
4) Die Leistung steht immer bereit, was aber auch bedeutet das der Wagen immer säuft und die Umwelt verpestet.

Was glaubt ihr kann man damit an Leistung rausholen??

So, jetzt wäre ich echt stark an euren Meinungen interessiert. Ich hoffe die ganze Fraktion der Leute die was von Motoren verstehen melden sich hier mal zu Wort. Dann hätte ich auch das Gefühl das nicht das ganze Forum aus LED-Umbauern und Spoiler-Dranklebern besteht. *provozier* *g*

Gruß
Robert

P.S.: Warum der Scheiß? Nicht weil ich meinen süßen X12XE auf 100PS steigern will, sondern ich alleine erstmal einen "Proof-of-Concept" haben will. Es interessiert mich einfach was mit ein paar techn. Finessen zu reißen ist.
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Speedy
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Re: Lambda-Wert manipulieren zwecks Leistungsteigerung (v.T.!)

Beitrag von Speedy »

Hi ich bin zwar nicht das elektronic genie aber probiere was produktives zu frage zu antworten.

Fahre den C20xe und die lambdasonden werte werden als wiederstand weiter gegeben , so das heißt für mich, wenn ich denn passenden wiederstand als brücke dort einsetze könnte ich wert von 1,1 für das Steuergerät erreichen . und die sonde links liegen lassen .
Aber das problem ist das egal ob kalt oder warm ist immer denn gleichen wert vorgegaukelt wird ob das so von vorteil ist??? keine ahnung.

um ihn fetter laufen zu lassen kannst du den unterdruckschlauch von benzindruckregler einfach abziehen. ob das auf dauer für den motor gut ist glaub ich weniger. Er säuft mehr , wird vielleicht etwas mehr dampf haben aber ob das so zu spüren ist .naja


Ich hoffe das das nicht ganz so falsch war, ich mein das das so richtig ist aber wenn nicht korrigiert mich bitte.
Interessiert mich nämlich :wink:
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Pontacko

Re: Lambda-Wert manipulieren zwecks Leistungsteigerung (v.T.!)

Beitrag von Pontacko »

Die Lambda-Sonde spuckt ja je nach Lambda-Wert eine Spannung zwischen 0V und 1V aus.
JuPP und das Wichtigste dabei zu wissen ist, dass die ausgespuckte Spannung sich genau entgegengesetzt zum Lamda-Wert verändert.
Für deinen angestrebten Regelbereich von sagen wir Lambda: 0,7 bis 0,9 liefert die Lamdasonde nur noch Spannungswerte unterhalb von 0,1 Volt. Mit der Vorraussetzung, das die Sonde in diesem Spannungsbereich (und unter der Russeinwirkung) überhaupt noch verlässliche Werte liefert, stehst du vor der Aufgabe über eine entsprechende Verstärkerschaltung dem ECU klar zu machen ,dass da noch eine Regelung stattfindet.
Wenn dies nicht funktioniert kannst du dich z.B. schon mal über einen „originellen“ Leerlauf freuen.

Ansonsten sage ich nur:
Es bringt ein unwesentliches Plus an Leistung und wie lange der Kat mitmacht wäre auch zu klären. Das Thema ist übrigens nicht so ganz neu.:lol:
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Anonymous

Re: Lambda-Wert manipulieren zwecks Leistungsteigerung (v.T.!)

Beitrag von Anonymous »

So jetzt ich mal dazu als ET-Studi:

Ich befasse mich seit einiger Zeit auch schon mit Motortuning. Die Idee mit dem Lambdawert is mir auch schon geschossen.
Bei Lambda 1 liegen über der Sonde ungefähr 0,45-0,5V (bei 650°C), bei Lambda 0,9 rund 0,9 Volt. Somit müßte sich eine Differenz von 0,4 Volt ergeben, die man über einen Widerstand abführen könnte, somit regelt das Steuergerät gegen Lambda 1 und in wirklichkeit gegen Lambda 0,9.
Viele wollen einfach nur diesen einen Widerstand reinhängen. Problem ist bloß, dass sich dabei der Motor im Leerlauf verschlucken kann, da er da sowieso relativ fett anreichert. Andererseits ist bei vielen älteren Fahrzeugen die Lambdaregelung in dem Bereich abgestellt, was sich wieder als Vorteil erweisen würde. Ein weiteres Problem, die schlechte Verbrennung(die Mehrleistung wird auf den kleinen Kühleffekt des fetten Gemischs zurückgeführt), durch sie wird der Kat geschädigt!
Die Idee mit dem Turbo will ich jetzt net ausweiten, da es in einen anderen Threat gehört, aber daran hatte ich mal gedacht, is aber Blödsinn, da hier der Kosten-Nutzen-Faktor nicht in Relation steht(vorallem wegen der Standfestigkeit)! Man müßte hier schon ein neues Steuergerät(und das ist verdammt schwer!!! µP-Gesteuerte Systeme in Echtzeit zu debuggen...na dann) entwickeln, um die Leistungsentfaltung optimal hinzubekommen und die Gemischanreicherung durch größere Einspritzdüsen zu realisieren. Außerdem denk ich müßte der Regelbereich der Klopfregelung größer ausgelegt werden...

Wie auch schon gesagt wurde, ist die Kennlinie der kalten Sonde anders, ältere Sondentypen sind meist net geheizt und funktionieren so nur unter Last optimal. Um hier nur einige Dinge zu nennen...
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TiCar
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Re: Lambda-Wert manipulieren zwecks Leistungsteigerung (v.T.!)

Beitrag von TiCar »

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Pontacko

Re: Lambda-Wert manipulieren zwecks Leistungsteigerung (v.T.!)

Beitrag von Pontacko »

:o ops: :o ops: Mh, da hab ich richtig gedacht und die falsche Spannung dazu aufgeschrieben.

Aber ansonsten müsste meine Aussage hinhauen.
Ich hatte damals einfach die Lamdasonde über ein 4,7kOhm-Poti mit Masse verbunden wobei man schon gut in Richtung "fett" kommt ohne den Motorlauf wesentlich zu beeinflussen.
Besonders der Auspuffsound klingt dann etwas stärker nach "Hubraum". Wegens der Legalität hab ich es aber schnell wieder abgeklemmt. Braucht ja nur ein Gutachter im Falle eines Unfalls herausfinden und schon wirds verdammt teuer. :(

Gerade gefunden: http://www.autoscout24.de/content_ger/n ... 03_kat.asp
Also wäre es evtl. besser die Sensoren für Saugrohrdruck o. Saugrohrtemperatur zu beeinflussen, falls auf dem Weg überhaupt noch Leistung zu holen ist.
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Anonymous

Re: Lambda-Wert manipulieren zwecks Leistungsteigerung (v.T.!)

Beitrag von Anonymous »

@TiCar: Das stimmt. bei älteren Fahrzeugen wurd die Lambdaregelung im Volllastbereich abgeschaltet, bei neueren nicht.

@Pontacko: Häufig wird es so gemacht, dass dem Steuergerät ein kälterer Motor vorgegaukelt wird...ergo er spritzt mehr ein, da ein kalter Motor ein fetteres Gemisch braucht um rund zu laufen.
Glaube aber auch, daß dabei die Zündung etwas auf spät verstellt ist...müßte ich mal im Buch nachschauen.
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Casper

Re: Lambda-Wert manipulieren zwecks Leistungsteigerung (v.T.!)

Beitrag von Casper »

so dann werd ich auch mal mein bestes tun
der lambdawert pendelt immer zwischen 0mV-1000mV
die abstimmung des LMM wird dabei relativ aussen vor gelassen da sich dieser ja selber regelt, nur wie willste mehr luft rein bekommenum ein vernünftiges gemisch zu bekommen, das größere problem würde der einzuspritzende kraftstoff werden da meines wissens die kraftstoffpumpe schon ihr möglichstest tut und nicht vielm mehr schaffen würde
umd dieses gemisch dann überhaupt sinnvoll nutzen zu können bräuchtest du heißere zündkerzen was dann aber wieder schnell den motor verrecken lässt (heute mal wieder einen gehabt der sich n loch in kolben gebrannt hat wegen falschen kerzen
naja von der leistung her wirst wohl kaum merken

hoffe ich konnte auch meinen teil dazu beitragen
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Drake

Re: Lambda-Wert manipulieren zwecks Leistungsteigerung (v.T.!)

Beitrag von Drake »

so, weils ja anscheinend doch welche interessiert:
http://www.c20let-forum.de/viewtopic.php?t=12261
hier hatte ich die frage ebenfalls gestellt und es sind einige interessante details diskutiert worden. vor allem der spannungssprung!

@lars: ein schelm wer böses dabei denkt wenn man den thread im let-forum mit deiner aussage vergleicht... grad gelesen, schon gepostet? *g*

gruß
robert
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sickman
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Re: Lambda-Wert manipulieren zwecks Leistungsteigerung (v.T.!)

Beitrag von sickman »

Das einzigst "sinvolle" was du machen könntest wäre den Benzindruck mit einem einstellbaren BDR erhöhen. Wenn der Motor im Leerlauf oder Teillastbereich läuft, gleicht das STG das fettere Gemisch wieder aus und regelt gegen Lambda 1. Wenn du Vollgas fährst wird eh die Lambda Regelung abgeschaltet, da der Motor sonst überhaupt nicht beschleunigen würde. Aber ob das sooo viel bringt ?
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